Knoblauch pflanzen

Knoblauch pflanzen ist keine Wissenschaft

Immer öfter wird Knoblauch im eigenen Garten oder sogar auf dem Balkon gepflanzt. Kein Wunder, schließlich ist die Wunderknollen schon fast ein Superfood. Und aus dem eigenen Anbau schmeckt sie natürlich noch besser. Knoblauch pflanzen ist eigentlich ganz leicht. Trotzdem solltest du einige Punkte beachten, damit die Knoblauch-Ernte auch reichlich ausfällt. Besonders der Boden und der Pflanzzeitpunkt sind wichtige Kriterien.

Wann kannst du Knoblauch pflanzen?

Es gibt zwei Arten von Knoblauch – den Winterknoblauch und den Sommerknoblauch. Winterknoblauch wird im Herbst gepflanzt. Der Sommerknoblauch kommt erst im Frühjahr ins Beet. Winterknoblauch und Sommerknoblauch unterscheiden sich aber nicht nur in der Pflanzzeit.

Was ist Winterknoblauch?

Knoblauch kommt eigentlich aus warmen Regionen und ist für unser Klima nicht gemacht – schon gar nicht für unsere Winter. Inzwischen gibt es aber einige Züchtungen, die sich auch von unseren mitteleuropäischen Wintern nicht stören lassen. Wichtig: Pflanze wirklich nur Winterknoblauch im Herbst. Andere Sorten überstehen einen richtigen Winter nicht. Gerade der Knoblauch aus dem Supermarkt kommt meist aus Fernost und ist für unser Klima nicht geschaffen. Es wäre schade um die Arbeit.

Winterknoblauch kommt zwischen Anfang September und Ende Oktober ins Beet. Du kannst die Zehen auch später stecken. Bis zum ersten Frost sollten sie aber im Boden sein. Ist es Anfang September noch zu warm, warte lieber etwas. Winterknoblauch ist natürlich um vieles pflegeleichter als der Sommerknoblauch. Eigentlich brauchst du dich nach dem Stecken kaum noch darum zu kümmern. Lediglich bei langer Trockenheit solltest du gießen. Im Frühjahr, wenn das erste Unkraut sprießt, solltest du das entfernen, denn Knoblauch mag keine Konkurrenz.

Der Vorteil von Winterknoblauch liegt natürlich in der Anbauzeit. Über den Winter sind kaum Schädlinge vorhanden, welche den Knoblauch befallen könnten. Und auch der Pflegeaufwand ist geringer. Im Winter ist Unkraut entfernen und gießen meist nicht notwendig. Winterknoblauch hat aber auch Nachteile: Er ist nicht so lange lagerfähig wie der Sommerknoblauch. Übrigens kannst du den Winterknoblauch ab Juli ernten.

Was ist Sommerknoblauch?

Im Gegensatz zum Winterknoblauch wird der Sommerknoblauch erst im neuen Jahr gesteckt. Zwischen Ende Februar und Mitte April kommen die Knoblauchzehen in die Erde. Der Boden sollte möglichst schon 5 bis 6° C haben.

Sommerknoblauch oder Frühlingsknoblauch – die Bezeichnungen variieren etwas – bedarf etwas mehr Pflege. Du solltest regelmäßig den Boden lockern und das Unkraut entfernen. Im Gegensatz zum Winterknoblauch braucht der Sommerknoblauch auch mehr Feuchtigkeit. Gießen ist also wichtig. Dabei solltest du aber darauf achten, dass keine Staunässe entsteht. Diese mögen die Knoblauchzehen nämlich gar nicht. Ab Ende April erscheint die erste Generation der Zwiebelfliege. Jetzt solltest du gut auf deinen Knoblauch achten.

Sommerknoblauch ist lagerfähiger. Die Knoblauchzwiebeln kannst du ab August ernten.

Wo ist der ideale Standort für Knoblauch?

Knoblauch mag einen warmen, etwas windigen und vollsonnigen Standort. Der Boden soll locker, humos und wasserdurchlässig sein. Auf keinen Fall darf sich Staunässe bilden. Beim Winterknoblauch ist ein sandig-lehmiger Boden vorteilhaft, Sommerknoblauch mag eher einen leicht lehmigen Boden.

Ich habe einen sehr sandigen Boden, der nicht so ideal für Knoblauch ist, da Knoblauch flach wurzelt und der Boden schnell austrocknet. Entweder man findet sich dann mit der Mehrarbeit und den etwas kleineren Knollen ab oder man steckt den Knoblauch ins Hochbeet. Knoblauch gilt als Mittelzehrer. Du kannst ihn deshalb gut auf Beete pflanzen, auf denen im Vorjahr Starkzehrer standen.

Bei einem Boden, der nicht so optimal ist, lohnt es sich, etwas reifen Kompost vor dem Pflanzen einzuarbeiten.

Darauf solltest du beim Knoblauch pflanzen achten!

Knoblauch gehört nicht auf Beete, auf denen in den letzten drei Jahren Zwiebeln, Lauch oder Schnittlauch gestanden hat. Halte zu Beeten mit solchen Pflanzen auch etwas Abstand. Das macht Schädlingen wie der Knoblauchfliege das Leben schwer. Auf keinen Fall solltest du Knoblauch in Mischkultur mit Zwiebelgewächsen pflanzen.

Knoblauch – ein biologischer Schädlingsbekämpfer

Viele Schädlinge mögen den Duft von Knoblauch nicht. Deshalb gilt die Pflanze als biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel. Wenn du die Zwiebeln zwischen deine Kulturpflanzen setzt, werden sie also geschützt. Besonders vorteilhaft hat sich diese Eigenschaft bei Erdbeeren, Möhren, Gurken, Rosen, Tulpen, Tomaten und Lilien erwiesen. Knoblauch wirkt aber nicht nur gegen Schädlinge, sondern auch bei Pilzerkrankungen. Ich habe tatsächlich gute Erfolge auf dem Rosenbeet, wo der Knoblauch das Risiko Rosenrost und Sternrußtau senkt. Außerdem soll die Wunderknolle die Pflanzengesundheit und die Blüte fördern.

Kannst du Knoblauch auf dem Balkon anbauen?

Na klar doch. Da Knoblauch nur flach wurzelt, geht das ohne Probleme. Wichtig ist eine gute Drainage beim Blumentopf. Dieser soll unbedingt ein ausreichend großes Ablaufloch haben. Außerdem können ein paar Steine auf dem Topfboden für einen guten Wasserablauf sorgen. Es ist wichtig, dass keine Staunässe entsteht. Dadurch würden die Knoblauchzehen schimmeln. Zum Pflanzen verwendest du am besten eine gute Gemüseerde. Das Pflanzgefäß sollte an einem sonnigen, leicht windigen Platz stehen. Möchtest du Winterknoblauch auf dem Balkon kultivieren, solltest du darauf achten, dass das Pflanzgefäß nicht durch friert. Mit einem Vlies, Luftpolsterfolie oder einem anderen Winterschutz kannst du deine Knoblauchkultur schützen.

Und wie kommt der Knoblauch ins Beet?

Bevor du den Knoblauch steckst, solltest du den Boden gut auflockern. Die Knoblauchzwiebel wird auseinandergebrochen, sodass du die Zehen einzeln hast. Diese Zehen steckst du in die Erde. Setze die Zehen in einem Abstand von 15 bis 20 Zentimetern in die Erde. Die Knoblauchzehen werde etwa drei Zentimeter tief gesetzt. Zwischen den Reihen lässt du circa 30 Zentimeter Platz. Nun wird noch angegossen und dein Knoblauch kann starten.

 

Bildnachweis: © alicja neumiler – adobe.stock.com

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