Knoblauch fermentieren

Knoblauch fermentieren – Köstlichkeiten aus dem Gärtopf

Meist wird Knoblauch frisch verwendet. Aber das kann jeder. Du solltest unbedingt mal fermentierten Knoblauch versuchen. Der Aufwand ist nicht groß, du musst nur Geduld haben. Doch nicht nur geschmacklich ist fermentierter Knoblauch ein Highlight. Der Knoblauch wird auch länger haltbar und er unterstützt deine Darmflora. Das ist also richtig gesundes Zeug.

Knoblauch fermentieren – wie geht’s?

Wenn du Knoblauch fermentieren möchtest, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Mein persönliches Highlight ist in Honig fermentierte Knoblauch. Du kannst den Knoblauch aber auch in Salzlake fermentieren. Und dann gibt es noch den schwarzen Knoblauch, der keine besondere Sorte ist, sondern lediglich auf spezielle Art und Weise fermentiert wurde. Diese Delikatesse bekommt aber einen eigenen Blogbeitrag.

Was brauchst du zum Fermentieren?

Viel ist wirklich nicht notwendig. Wichtig ist das Fermentiergefäß. Dazu eignen sich Gärtöpfe aus Ton. Aber auch spezielle Fermentiergläser kannst du verwenden. Oft werden auch Bügelgläser verwendet. Auch das funktioniert. Wichtig ist nur, dass das Gefäß sehr sauber und vor allem ohne Defekt ist. Dazu benötigst du ein Glasgewicht passend zum Fermentierglas oder einen Beschwerungsstein passend zum Gärtopf.

Von Schraubgläsern halte ich gar nichts, wenn es ums Fermentieren geht. Der Druck im Schraubglas, der beim Prozess entsteht und die fehlende Luftzirkulation können das ganze Ferment zunichtemachen.

Knoblauch in Salzlake fermentieren

Möchtest du Knoblauch in Salzlake fermentieren, brauchst außer Knoblauch, Wasser und Salz ein paar Gewürze nach deinem Geschmack. Für ein kleines Glas benötigst du folgende Zutaten:

  • ca. 5 bis 6 Knoblauchknollen
  • 200 ml Wasser
  • 5 g Salz
  • 1 Zitrone unbehandelt
  • 1 TL Pfefferkörner

Du kannst natürlich auch andere Gewürze verwenden. Probiere dich einfach aus.

Zubereitung:

Zuerst kommen die Pfefferkörner ins Gärglas. Dann zerkleinerst du die Knoblauchknollen und schälst die Knoblauchzehen. Diese kommen ebenfalls in das Glas. Das Salz löst du in Wasser auf und vermischst es mit dem Saft der Zitrone. Nun gießt du die Salzlake über die Knoblauchzehen im Glas. Die Knoblauchzehen müssen komplett bedeckt sein. Setze nun das Glasgewicht auf und schließe das Glas. Übrigens sollten zwischen Lake und Glasrand etwa zwei Zentimeter Platz bleiben, damit die Lake nicht überläuft. Zur Sicherheit solltest du das Fermentierglas auf einen tiefen Teller stellen.

Und so fermentiert der Knoblauch in der Salzlake

Stell das Fermentiergefäß an einen warmen Ort bei Temperaturen zwischen 18 und 23° C. In dieser Zeit startet die Fermentation. Das Gefäß sollte mindestens sieben Tage warm stehen. Je länger du es an dem warmen Platz stehen lässt, desto besser wird das Ferment. Ich lasse das Gefäß zwischen vier und sechs Wochen warm stehen.

Nach der Zeit kann das Ferment in den Kühlschrank oder einen anderen kühlen Platz gestellt werden. Früher gab es keinen Kühlschrank und die Fermente wurden in den Keller gestellt. Temperaturen zwischen 10 und 12° C reichen völlig aus. Der Knoblauch fermentiert dann nur noch sehr langsam. Du kannst schon mal eine Kostprobe entnehmen.

Der fermentierte Knoblauch hält im kühlen Keller oder Kühlschrank viele Monate. Achte darauf, dass du beim Entnehmen des Knoblauchs nur mit sauberem Besteck arbeitest.

Knoblauch in Honig fermentieren

Einmal probiert, wirst du das sicher immer wieder machen. Ein Knoblauch-Honig-Ferment ist einfach köstlich und lässt sich vielfältig verwenden.

Für die Herstellung benötigst du folgende Zutaten:

  • 4 bis 5 frische Knoblauchknollen
  • 1 Glas rohen Honig (in Deutschland ist jeder handelsübliche Honig roh)

Zubereitung

Zerteile die Knoblauchknollen in Zehen und schäle diese. Anschließend gibst du diese in ein sauberes, heiß ausgespültes Fermentierglas oder einen Gärtopf mit einem Inhalt von etwa 500 ml. Den Honig gießt du über die Knoblauchzehen. Es sollte alles gut bedeckt sein. Bis zum Rand des Gärgefäßes sollten gut zwei Zentimeter Platz sein. Nun verschließe das Gefäß und stelle es an einen warmen Platz.

Und so fermentiert der Knoblauch im Honig

Das Ferment sollte jetzt vier Wochen an einem warmen Platz stehen. Temperaturen zwischen 18 und 23° C sind ideal. Stelle das Gefäß auf einen Teller, denn es kann überlaufen. Der Honig wird durch die Fermentation mit dem Knoblauch flüssiger. Das ist normal.

Zu Beginn schwimmt der Knoblauch oben und senkt sich erst im Laufe der Fermentation. Nach etwa vier Wochen kannst du den fermentierten Knoblauch probieren. Ist alles gut und nach deinem Geschmack, kannst du das Fermentiergefäß an einen kühlen Ort in den Keller oder den Kühlschrank stellen. Der in Honig fermentierte Knoblauch hält sich über viele Monate.

Hilfe!!! Der fermentierte Knoblauch verfärbt sich!

Keine Angst, das ist normal. In Honig fermentierter Knoblauch wird braun bis dunkelbraun. Daran ist der Fermentationsprozess schuld.

Fermentierst du den Knoblauch in Salzlake, kann sich dieser grünlich oder bläulich verfärben. Auch das ist normal. Die Verfärbungen entstehen durch enzymatische Reaktionen. Du musst dir also keine Sorgen machen.

Wie schmeckt fermentierter Knoblauch?

Fermentierter Knoblauch hat einen süß-säuerlichen Geschmack. Beim im Honig fermentierten Knoblauch kannst du eine feine Karamellnote mit herausschmecken. Er ist milder als frischer Knoblauch und er macht keinen Knoblauch-Atem.

Was kann man mit Knoblauch-Fermenten machen?

Mit fermentierten Knoblauch kannst du viel machen. Fast überall, wo du frischen Knoblauch verwendest, kannst du auch fermentierten Knoblauch einsetzen. Besonders lecker schmecken die Fermente in Pestos und Dips. Auch für Salatdressings kannst du den Knoblauch verwenden. Knoblauch in Honig fermentiert verwende ich oft als Marinade für Grillfleisch und Grillfisch.Das schmeckt mega lecker. Du kannst den Knoblauch auch mit etwas Olivenöl erhitzen und mit Chili abschmecken. Das schmeckt wunderbar zu Spaghetti.

Also, versuch dich mal an fermentierten Knoblauch. Du wirst es nicht bereuen.

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